Foto: Rothamel

Trauredner Marco Böhlandt aus München

Schon seit Juli 2016 ist unser freier Trauredner Marco Böhlandt aus München mit an Bord von Strauß & Fliege. Ein Mann der ersten Stunde und einer der bekanntesten Hochzeitsredner Deutschlands. Wir freuen uns jeden Tag aufs Neue, dass er unser Team bereichert.

Lernt Marco kennen und erfahrt hier, was ihm beim Verfassen seiner Reden besonders wichtig ist!

Trauredner Marco aus München im Interview

Marco, Du bist Trauredner in München bei Strauß & Fliege. Kannst Du Dich kurz vorstellen?

Ich bin etwa 185 cm groß, aber kann mich durchaus kürzer vorstellen: Geboren wurde ich 1975 in Essen, damals noch nicht Kulturlandschaft sondern wirklich „Revier“. Die Zahl relativ zu Anfang des letzten Satzes gibt Menschen, die genauer hinschauen, einen groben Hinweis auf mein Alter.

Ich hatte dann das Privileg, den größten Teil meiner Kindheit in einem ziemlich unaufgeregten Örtchen an der Mosel vor mich hin zu wachsen – weshalb der größte Teil meiner frühesten Erinnerungen viel Wald und viel Wasser und viel Zeit umfasst, sich lange Haare wachsen zu lassen, Hosen dekorativ kaputt zu scheuern und zugegebenermaßen gesellschaftlich nicht mehr tragfähige Karohemden vor meiner Mutter zu verstecken.

Modisch also schon mal ein guter Start! Und was kam danach?

Insgesamt: Ein bisschen Ratlosigkeit, dann Abitur, dann wieder etwas Ratlosigkeit – beste Voraussetzungen also für ein Studium. Das habe ich dann mit anfangs erschütternd schnell wechselnden Fachrichtungen in Freiburg im Breisgau begonnen. Irgendwann habe ich mich dann doch auf die absurde Kombination Mittelalterliche Geschichte, Musikwissenschaften und Physik festgelegt und es mit dieser kruden Mischung in Köln wirklich zu einem Magister-Abschluss gebracht – obwohl ich in dieser Zeit bedenklich viel Zeit in diversen, wenig erfolgreichen Bands und ebensolchen Theaterformationen verbracht habe.

Irgendwann folgte eine obligatorische (und obligatorisch unproduktive) Berlin-Phase, die ich in meiner Autobiographie unter dem Kapitel „diffuse, aber nachhaltige Gesellschaftsstudien“ zusammenfassen würde.

Eine halb beendete geschichtswissenschaftliche Promotion im Rücken hat mich glücklicherweise doch die Vernunft eingeholt – und nach London vor sich her getrieben, wo ich hoffen konnte, durch einen Master-Abschluss in Informatik irgendwann doch noch den Vielflieger-Goldstatus zu erreichen.

Und dann bist Du nach München?

Ja! Aber eines nach dem anderen! Ich bin dann ein mäßig begabter Programmierer geworden – ein Ruf an die Ludwig-Maximilians-Universität München hat mich vor einem Ende als Landschaftsgärtner in „World of Warcraft“ bewahrt. Nach ein paar Jahren als Dozent für Wissenschaftsgeschichte und der (überfälligen) Promotion habe ich dann als Kulturmanager in einer Münchner Eventagentur gearbeitet.

Weil mir Massenbetriebe aber nicht wirklich liegen, bin ich vor vier Jahren in die Selbständigkeit gewechselt – und habe in diesem Rahmen eine Reihe von Veranstaltungsformaten betreut, wozu etwa die Programmgestaltung des Münchner „Kulturstrands“ gehörte.

Wow… das war ein Schnelldurchlauf durch ein paar spannende Jahre!

Das war jetzt nicht wirklich kurz, und vielleicht auch keine wirkliche Vorstellung.

Möchtest Du einen zweiten Versuch starten?

Also, anders gesagt: meine Hobbies sind Gitarrespielen, Snowboarden, Berge (ganz allgemein), Reisen, Schreiben, Käsekuchen, Neugier und das Leben. Das fasst es vielleicht ganz gut zusammen.  

Lass uns über freie Trauungen sprechen: Du hast schon Erfahrungen als Trauredner in München, oder?

Ja, ich habe schon Erfahrungen als Hochzeitsredner sammeln dürfen. Wobei ich glaube, dass meine bisherigen Erfahrungen als Redner stärker in anderen Bereichen geprägt wurden – aber gerade, wenn man Kunst- und Kulturveranstaltungen öffentlichkeitswirksam bewerben oder Studenten für so etwas (ehrlicherweise) trockenes wie den Begriff der „Liebe“ bei Platon begeistern soll, lernt man sehr viel über das Wesen der ehrlichen, persönlichen, eben richtigen „Ansprache“.

Jede gute Rede ist ja auch eine Vermählung – nämlich die Vermählung eines Zuhörers mit einer Idee oder einem Gefühl, einer Stimmung.

Worauf freust Du Dich bei der Arbeit als Hochzeitsredner?

Auf Menschen und Geschichten. Was im Grunde das Gleiche ist. Wenn zwei Menschen sich ein derart großes, schönes, wichtiges Versprechen geben wollen, wenn sie ihre Lebenswege mit allen Kurven, Abzweigungen, Stopp-Schildern, Vorfahrtsregeln und Zwischenhalten zusammenführen, dann hat das eine zauberhafte Macht, so pathetisch das klingt. Ich mag Menschen mit Eigen- und Besonderheiten, ich mag es, zu lernen, von denen, die immer ihren Weg gegangen sind – und mag es eben umso mehr, wenn zwei ganz eigene Wege sich entschließen, einer zu werden.

Mit noch mehr Eigen- und Besonderheiten. Vielleicht hat es ein bisschen mit meiner Liebe zu den Bergen zu tun. Es gibt immer eine Variante, immer einen eigenen Weg zum Gipfel, voller bahnbrechender Ausblicke – egal, ob bei -20 oder +30 Grad…

Wie willst Du mit Deinen Paaren arbeiten, was ist Dir wichtig?

Das ist schnell beantwortet: mir ist wichtig, dass die Paare sich selbst (als Paar, aber auch als Individuen, die sie ja bleiben), in einer Rede wiederfinden. Eine gute, passende, richtige, bleibende Ansprache ist Teamwork. Deshalb ist der Begriff „Redner“ vielleicht auch manchmal verwirrend. „Sprachrohr“ trifft es sicher besser.

Es geht darum, Worte für eine Form von Zuneigung zu finden, die eigentlich ohne Worte ist. Deshalb muss man auch ehrlich sein: mein Ziel sind Hochzeitsreden, die so nah, wie es nur möglich ist, an das heranreichen, was zwei Liebende für einander empfinden. Zu behaupten, ich könnte das Wesen der Liebe zweier Menschen ganz genau, bis in den letzten Winkel erfassen, das wäre völlig vermessen. Ich möchte Worte finden, die einen Spalt öffnen, die einen Blick erlauben, der so ist, wie das Gefühl, als Kind an Weihnachten ein Augenzwinkern auf die Geschenke zu erhaschen. Der Rest sollte wissendes Schweigen sein.

Denn Liebe kann man ja nicht beschreiben – sondern nur umschreiben.  

Was machst Du, wenn Du nicht als Redner unterwegs bist?

Versuchen, ein richtig guter Onkel für meine Neffen und Nichten zu sein. Musik. Dinge lernen.

Und dann, mit etwas Abstand: versuchen, Bücher fertig zu schreiben, besser mit Pflanzen umzugehen, Snapchat einzurichten (und zu verstehen), solche Sachen… 🙂

Vielen Dank, Marco! Und viel Spaß mit deinen freien Trauungen!


Jetzt heiraten mit Trauredner Marco aus München

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Wir setzen uns dann persönlich mit Euch in Verbindung und besprechen gemeinsam wie wir Euch am besten unterstützen können. Wir freuen uns auf Euch!

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